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Vorbereitungen
Überlegt euch, welchen Zweck eure aufgesetzte Tasche erfüllen muss – was soll reinpassen? Aus welchem Material soll sie genäht sein? Für Blusen eignet sich am besten ein dünner Stoff, der nicht zusätzlich verstärkt werden muss. Bei Gesäßtaschen wird ebenfalls kein Innenstoff benötigt. Ist die aufgesetzte Tasche für eine Handtasche geplant und soll sie einen großzügigen Eingriff erhalten, empfiehlt sich einen Innenstoff zu wählen, damit die aufgesetzte Tasche Stabilität bekommt. Für aufgesetzte Tasche aus dünnem Stoff benötigt ihr einen Stift, ein Lineal und zwei Pappen. Für festen Stoff beziehungsweise einer aufgesetzten Tasche aus zwei Lagen, die dicker sind, braucht ihr nur ein Stück Pappe!
Schablone(n) anfertigen
Zunächst zeichnet ihr eure zukünftige aufgesetzte Tasche, so wie sie fertig auf dem Nähprojekt aussehen soll, auf ein Pappstück auf. Für dünnere Stoffe macht ihr das zusätzlich auf einem zweiten Pappstück. Diese viereckige Form kann im unteren Bereich sowohl spitze als auch abgerundete Ecken haben. Als Hilfe, um die unteren Ecken abzurunden, benötigt ihr zusätzlich zwei Gläser, wobei eines der beiden Gläser einen 1,5 bzw. 2 Zentimeter kleineren Durchmesser als das andere haben muss. Alternativ kann natürlich auch ein Zirkel verwendet werden. Habt ihr eure aufgesetzte Tasche (bei dünnen Stoffen zwei Mal) aufgezeichnet, zeichnet ihr rings um eure Taschenform eine 1,5 cm (bei dünnen Stoffen) beziehungsweise 2 cm (bei dicken Stoffen oder zweilagigen Taschen) Nahtzugabe und erhaltet damit eure Schablone. Für die dickeren Stoffe bzw. die angesetzten Taschen mit rückseitiger Verstärkung benötigt ihr nur die Schablone mit Nahtzugabe, für die dünnen Stoffe schneidet ihr die zweite Pappe noch mal ohne Nahtzugabe aus.
Stoff zuschneiden am Beispiel mit abgerundeten Ecken und Innenfutter
Jetzt nehmt ihr die Schablone mit Nahtzugabe und übertragt auf euren Stoff die Form – oder wer ein Innenfutter verwenden möchte auch noch auf einen zweiten Stoff – und schneidet sie aus. Der Innenstoff muss dabei an der oberen Kante um zwei Zentimeter gekürzt werden, weil später der Vorderstoff darüber geschlagen wird. Nun legt ihr euer Vorder- und Rückteil links auf links (also mit den unschönen Seiten) gegeneinander.
Stoff bzw. Stoffe versäubern
Nun versäubert ihr alle offenen Kanten mit einem Zickzack-Stich ringsherum, wenn der Stoff zum Fransen neigt. Das Gleiche macht ihr auch bei der aufgesetzten Tasche mit Innenstoff, nachdem ihr den Vorderstoff zweimal nach hinten umgeschlagen und festgesteppt habt. Nicht vergessen: Verwendet einen Unterfaden, der zur Stoffvorderseite passt.
Kanten umklappen und feststeppen bei aufgesetzter Tasche mit Innenfutter
Aufgesetzte Tasche mit dickem Stoff bzw. doppeltem Stoff
Ihr zeichnet euch ca. einen Zentimeter von der Kante entfernt in die Rundungen eine Kreidelinie.
Verwendet ein hochwertiges Garn, damit es nicht reißt. Dann näht ihr auf eurer gezeichneten Linie entlang der Rundungen mit Stichlänge 5 ohne zu verriegeln und lasst die Fäden lang. Rafft anschließend vorsichtig, wie beim Anfertigen von Rüschen, mittels Ziehen am Oberfaden die Ecken, sodass sich die Rundungen nach innen wellen. Dann können auch die restlichen Kanten bequem umgeklappt werden.
Nun könnt ihr eure versäuberte Nahtzugabe an der inneren Kante feststeppen. Denkt wieder daran, ein Garn für den Unterfaden zu verwenden, der auch mit dem vorderen Stoff der aufgesetzten Tasche harmoniert! Setzt eure fertige Tasche auf das Kleidungsstück oder Accessoires auf. Dazu platziert ihr es schön gerade, steckt es gut fest und steppt abschließend knappkantig, also ganz an der Kante, fest. Bei hoher Beanspruchung der Tasche empfiehlt sich entweder an den oberen Ecken oder einmal komplett herum einen Dreifachstich zu steppen. Fertig!
Aufgesetzte Tasche mit spitzen Ecken




Aufgesetzte Tasche mit spitzen Ecken





