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Naht-Ecke
Einer der schwierigeren Nähtechniken ist die Naht-Ecke. Den Streifen legt ihr kantenbündig auf den Stoff. Die verbindende Naht endet bei der Nahtzugabe der unteren Kante. Die Nadel Eurer Nähmaschine soll genau die Ecke treffen, wenn nicht wählt lieber einen kleineren Stich. Die Nadel im Stoffgut stecken lassen.
Mit der Schere müsst ihr im 45-Grad-Winkel die Nahtzugabe des Streifens in der Ecke bis zur Naht (siehe blauer Punkt – hier wurde von oben nach unten zum blauen Punkt genäht) einschneiden. Darauf achten, die Naht nicht zu verletzen. Den obenliegenden Stoffteil um 90 Grad drehen, die Stichlänge vergrößern und weiter nähen (hier wurde nun vom blauen Punkt weg nach oben genäht)
Nahtkreuzungen
Für eine Nahtkreuzung müsst ihr die Ecken der Naht spitz zulaufend abschneiden. Die Stoffe rechts auf rechts legen, sodass die Nähte genau aufeinander treffen. Die Stoffteile werden von euch mit Nadeln aneinander gesteckt und dann geheftet. Die Kreuzungsnaht dabei zuerst stecken. Nun mit einem einfachen Stich nähen.
Die Nahtzugaben auseinander bügeln. Auf der rechten Seite bilden die Nähte ein Kreuz im rechten Winkel.
Schräger Winkel
Spitzer Winkel

Ein ähnliches Prozedere wiederholt sich beim spitzen Winkel. Ihr nehmt einfach wieder eine kleine, scharfe Schere zur Hand und schneidet innerhalb der Nahtzugabe bis in die Spitze. Wieder darauf achten, die Naht nicht zu verletzen.
Tipp: Beim Scherenkauf ist es wichtig, auf die Qualität zu achten, da nur scharfe Scheren schöne gleichmäßige Stoffkanten schneiden. Sollte eure Schere etwas älter und abgenutzt sein, nicht gleich wegwerfen! Sie muss bloß geschliffen werden, dann ist sie wieder so scharf, wie am ersten Tag.
Paspelband
Paspelband fertigen
Wer seine Nähstücke optisch noch ein wenig aufpolieren möchte, dem sind Paspelbänder sehr zu empfehlen. Egal ob Kissen, Tischdecken, Taschen oder Kleider – sie sind vielseitig einsetzbar. Es gibt sie in allen erdenklichen Stoff- und Farbvariationen wulstig oder flach zu kaufen. Sollte die gewünschte Farbe gerade nicht im Angebot sein, macht euch keine Sorgen. Paspelbänder sind ganz schnell selbstgemacht.

Legt eine Kordel mittig auf ein zurechtgekürztes Schrägband. Faltet anschließend den Stoffstreifen und schließt ihn mit einem Heftfaden. Der Fadenlauf sollte bei einem Schrägband im 45-Grad-Winkel verlaufen. Darauf solltet ihr achten, damit sich der Stoff Rundungen gut anpasst und sich keine Falten bilden.

Mit großen Stichen näht ihr per Reißverschlussfuß eng an der Füllung entlang. Große Stiche sind deshalb wichtig, da sie nichts halten müssen und sich leichter wieder trennen lassen. Den Heftfaden könnt ihr jetzt entfernen. So schnell ist das Paspelband fertig und kann weiterverarbeitet werden!
Tipp: Der Reißverschlussfuß besitzt auf der Unterseite eine Ausbuchtung, die ihn automatisch im richtigen Abstand zu den Reißverschlusszähnchen führt.
Paspelband zwischenfassen am Beispiel eines Kissens

Das Paspelband legt ihr kantenbündig auf die rechte Seite des Stoffes, sodass der Wulst im Inneren des Nähguts liegt und die offene Stoffkante der Paspel außen. Die Stofflagen mit Stecknadel, einem Heftfaden oder mit einem großen Nähmaschinenstich verbinden.

An den Ecken das Paspelband rund legen und in die Nahtzugabe mehrmals einschneiden. Das zweite Stoffteil rechts auf rechts auflegen und mit einem Reißverschlussfuß feststeppen. Näht ihr das Kissen ohne Reißverschluss, müsst ihr an eine Wendeöffnung denken!


Wendet jetzt das Kissen und steppt nach Bedarf entlang des Paspelbandes mit einem Reißverschluss.
Einfach gelegte Einfassblende








Doppelt gelegte Einfassblende
Für die doppelt gelegte Einfassblende benötigt ihr ein Schrägband, das viermal so breit ist wie die einfache Blendenbreite plus 4,5 cm Nahtzugabe. Die Länge richtet sich nach Bedarf. Jetzt schrägt ihr eine Schmalseite des Einfassblenden-Streifens ab. Der Winkel sollte 45 Grad betragen.
Doppelt gelegte Außenecke
Die einmal gefaltete Einfassblende legt ihr kantenbündig mit der offenen Längsseite auf die rechte Seite des Stoffes und steckt sie fest. Die Naht mit einer Nahtzugabe von 0,75 cm nähen. Den Nahtanfang verriegelt ihr und beginnt 0,75 cm nach der Stoffkante.
Die Einfassblende bis zum Nahtende nach unten klappen. Es bildet sich ein 45 Grad Winkel. Dann die Einfassblende wieder nach oben klappen. Die gefaltete Kante der Blende liegt kantenbündig zur unteren Stoffkante.
Die Einfassblende mit einer Nahtzugabe von 0,75 cm von der Stoffkante beginnend nähen. Sie endet bei der Nahtzugabenbreite der nächsten Ecke. Anfang und Ende der Naht verriegelt ihr. Die Hälfte der Blende um die Stoffkante legen, sodass die Ansatznaht verdeckt ist. Die Einfassblende evtl. bügeln, danach die Ecke falten. Es bildet sich eine diagonale Falte entsprechend der diagonalen Falte der rechten Stoffseite.
Die Einfassblende näht ihr zu guter Letzt mit einem Handstich selbst an.
Doppelt gelegte Innenecke
Auf der Nahtlinie eine Verstärkungsnaht von ca. 2,5 cm der Innenecke entlang nähen.
Die Blende in der Ecke falten. Auf der unteren Seite bildet sich eine Diagonale. Die Hälfte der Einfassblende umlegen, sodass die Ansatznaht verdeckt ist. Die Blende bügeln, mit Nadeln feststecken und von Hand annähen.
Schrägstreifen aneinandernähen
Schrägstreifen erhöhen die Stabilität von Kanten und sehen dazu noch dekorativ aus. Besonders Tischdecken werden gerne mit ihnen dekoriert. Der Streifen wird in vierfacher Breite der fertigen Einfassblende zugeschnitten. Der Fadenlauf verläuft im 45-Grad-Winkel. Am besten wählt ihr für die Einfassung die gleiche Stoffstärke wie die eures Nähstückes. Das Annähen mehrerer Schrägstreifen ist ganz einfach.
Briefecken
Möchtet ihr eine schöne, saubere Ecke? Dann ist die Briefecke eure Wahl! Mit etwas Übung geht das schnell von der Hand bzw. der Nadel.
Auf einer Seite die Nahtzugabe und den Saum einschlagen. An der Stelle, an der sich Einschlag und die horizontale Nahtzugabenkante treffen, eine Markierung setzen. Dasselbe solltet ihr mit der anderen Seite wiederholen. Die zwei Markierungspunkte mit einer Linie verbinden. Jetzt den Stoff rechts auf rechts falten, sodass die blaue Linie aufeinander liegt.
Die Diagonale erst heften und dann nähen. Die Naht beginnt an der Kante und endet an der Nahtzugabe. Die Ecke hinter der Nahtzugabe abschneiden, den Heftfaden entfernen und die Ecke wenden. Den Saum und die Nahtzugabe einschlagen. Die Kanten heften und von links knappkantig steppen. So schnell ist eure Briefecke fertig!